Perspektiven

Was für ein vielversprechender Blog-Titel J Den gestrigen Tag haben wir ruhig angehen lassen. Erst mal schön ausgeschlafen, gefrühstückt und dann mit Laptop und Reiseführer an den Pool gelegt. In luftiger Höhe mit Aussicht auf Bangkok’s Skyline lässt sich so ein Vormittag schon aushalten. Wir planen bei Mango und Erdbeer Smoothies ein bisschen den weiteren Reiseverlauf und auch wenn es jetzt vielleicht komisch klingt: Nachdem mehr als die Hälfte unserer Reisezeit schon vorüber ist, denken wir bereits über die „Entspannung“ am Ende nach. Gegen Mittag haben wir ein paar nette Unterkünfte auf Thailands Inseln ausfindig gemacht und Anfragen versendet. Nach getaner Arbeit und weil die unerträgliche Mittagshitze endlich vorüber ist, entscheiden wir uns loszuziehen. Bei einem Überangebot an Rooftop-Bars und dem nahenden Abend will ich heute endlich einmal Bangkok von oben sehen. Also machen wir uns noch schnell schlau, wo die Hotspots zu finden sind…aber für mich war eigentlich schon vorher klar, welche Location es sein soll. Seit ich denken kann, schwirrt mir jedes Mal wenn ich an Bangkok denke die „Moonbar“ des Banyan Tree Hotels im Kopf herum. Das Foto eines Reisemagazins hat es mir vor Jahren einmal angetan und wie es der Zufall will liegt das Hotel in fußläufiger Entfernung zu unserem. So sind wir dann auch pünktlich zum Sonnenuntergang im 59. Stock und genießen den Wahnsinns-Ausblick. Für mich ist für einen Augenblick alles ganz still, wenn ich da oben so stehe. Schon ein irres Gefühl, Dinge tun zu können, die man irgendwann mal auf seine Bucket List gepackt hat. So sitzen wir dann in luftiger Höhe, während wir zur Lounge Musik den anbrechenden Abend mit ein paar Cocktails begrüßen. Und wieder einmal gehen mir tausend Dinge gleichzeitig durch den Kopf, Szenen des bisher Erlebten, die Tatsache einfach hier sitzen zu können und den Moment genießen zu dürfen und wie absolut dankbar ich für Augenblicke wie diese bin. Die Stadt ist mittlerweile 360° in ein Lichtermeer getaucht und präsentiert sich von oben in einem wahrlich bezaubernden Licht. Nach 3 Stunden, die gefühlt wie im Flug vergangen sind, reißen wir uns aufgrund knurrender Mägen schweren Herzens los und gehen von ganz oben nach ganz unten. Mit der U-Bahn (MRT) von Bangkok fahren wir zur Sukhumvit Road auf der Suche nach dem nächtlichen Streetfood Markt. Wir steigen aus und laufen los. Mit hungrigem Bauch kann so eine Straße wirklich verdammt lang sein. Nach 1-2 Kilometern müssen wir leider feststellen, dass unser Ziel laut Karte mindestens nochmal so weit weg ist. Um der Notlösung einer Domino’s Pizza oder Subway zu entgehen, fahren wir das letzte Stück mit einem Taxi und sind dann endlich da. Das Angebot ist reichlich und nach einigen erfolgreichen Versuchen halten wir es auch heute getreu dem Motto:“ Immer da essen, wo am meisten los ist.“ Für mich gibt es scharfen Papayasalat mit Schrimps und alter Schwede…das war wirklich scharf ;) Thommy bleibt bei Reis mit Schwein. Und weil wir danach irgendwie immer noch Appetit haben gibt es einen weiteren Teller Pad Thai. Im Hintergrund läuft Il Divo (!?!?!?), das Essen schmeckt…was will man mehr! Mit vollem Bauch wechseln wir dann erneut die Perspektive und nehmen nach der U-Bahn für den Heimweg den Skytrain. Also wieder eine Etage nach oben und von dort durch Bangkok’s Nacht nach Hause. Müde, satt und zufrieden fallen wir schließlich in die Betten.

Heute haben wir aus Sightseeing Gründen alle möglichen Verkehrsmittel ausprobiert. Zuerst haben wir uns auf’s Boot gewagt. Und zwar nicht auf das Touri-Boot, sondern auf ein Wassertaxi, dass die Einheimischen auf dem Wasser in alle Stadtgebiete schippert. Für 75 Cent in Summe drängeln wir uns mit allen anderen Fahrgästen auf dieses alternative Taxi und bestaunen all das, was links und rechts des Ufers liegt. Vorbei am Lebua State Tower, über den Wat Arun entfernen wir uns von Haltestelle zu Haltestelle von den Touristen-Highlights der Stadt und entscheiden uns beim nächsten Stopp auszusteigen. Am Pier angekommen haben wir keine rechte Ahnung wo wir gelandet sind, denn das Gebiet ist auf unserer Stadtkarte nicht mehr verzeichnet. Wie schon so oft merkt man sogar hier in dieser Metropole, dass man an einem Ort ist, der von Touristen offensichtlich nicht besonders häufig besucht wird. Denn wir werden neugierig beäugt und nahezu jedes Mal, wenn wir uns suchend umsehen oder versuchen uns zu orten, bietet uns jemand seine Hilfe an. Was für eine großartige Erfahrung und irgendwie auch ungewohnt. Eine solche Hilfsbereitschaft ist bei uns wohl eher unüblich. Thommy‘s innerer Kompass führt uns jedenfalls in die richtige Richtung. Unser nächstes Ziel soll der riesige Chatuchak Wochenendmarkt sein. Nach einem ordentlichen Fußmarsch durch das Viertel, in dem wir gelandet sind, finden wir uns endlich auf unserem Stadtplan wieder. Eine nette ältere Dame gibt uns jedoch zu verstehen, dass zwar die Richtung stimmt, ein weiterer Fußmarsch zum Markt aufgrund der Entfernung aber absolut sinnlos sei. Der TukTuk Fahrer um’s Eck verlangt einen horrenden Preis dorthin (because you are foreigner…wie die alte Dame sagt) und so kommen wir ihrem Ratschlag nach und steigen in ein Taxi. In diesem Fall bin ich besonders erfreut darüber, das Gefährt ist nämlich in einem astreinen Pink lackiert und das finde ich super! Keine 10 Minuten später sind wir da. Die Fläche ist so riesig, dass es eine eigene Straßenkarte mit Lageplan gibt. Es ist wie ein Kaufhaus unter freiem Himmel. Von Kleidung, über Haushaltswaren, Bücher, Schmuck bis hin zu kleinen Kunstgalerien und natürlich Essen in jeglicher Variation ist alles vorhanden. Schon nach kurzer Zeit verlieren wir in den Gängen die Orientierung und lassen uns einfach mit dem Strom durch die „Läden“ treiben. Wir erstehen günstige T-Shirts, ein paar Ess-Stäbchen (wir sind jetzt so daran gewöhnt, dass wir nicht drumherum kommen…) und ein paar weitere Souvenirs. Schwuppdiwupp sind 3 Stunden um und wir haben gefühlt nicht mal die Hälfte gesehen. Nach so viel Lauferei haben wir dann aber doch genug, die Füße qualmen und so beschließen wir den Tag zum dritten Mal in Folge an den leckeren Straßenständen und essen auch diesmal Dinge, von denen wir mitunter nicht ganz genau wissen, was es überhaupt ist ;) Aber wieder mal ist es ganz köstlich und so schippern wir unsere Beute per U-Bahn durch die halbe Stadt und legen jetzt gemütlich die Füße hoch. Morgen ziehen wir erst mal weiter. Eine weitere spannende Etappe unserer Reise liegt vor uns. Es geht nach Nong Khai. Dort wartet ein Kinderheim samt Father Mike bereits auf uns. Wir sind gespannt und auch ein bisschen aufgeregt, wie unsere Zeit dort sein wird! Bis dahin erst mal eine gute Nacht aus Bangkok :*

Der Gruß des Tages geht an Herbert und Sonja Tumpach für eure Hilfe bei der Organisation! Morgen ist es endlich so weit und wir freuen uns schon ganz arg!!!

Zitat des Tages : (nachdem ich Fisch, Knoblauch und scharfes undefinierbares Zeug zu mir genommen habe) „Du hast wirklich ein Stinke-Problem!“


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