Phnom Pehn's Märkte

Unser letzter Tag in Phnom Penh. Nach ausgiebigem Frühstück entscheiden wir uns für einen lazy day. Ursprünglich war eine TukTuk Fahrt in Phnom Penhs Umgebung geplant, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen und die Landschaft ein wenig zu bestaunen. Aber irgendwie ist mir nicht nach Preisverhandlung und durch die Gegend eiern. Also schnüren wir die Stiefel und laufen erst mal hinter dem Hotel auf den Markt. Ein bisschen erinnert es mich an das „Safari-Feeling“ in Südafrika. Man hat das Spektakel schon zig Mal gesehen, aber so richtig satt wird man nicht davon. Die Gerüche hauen mich um, vorbei an Ständen mit mehr oder weniger frischem Fleisch, das bei über 30 Grad nun mal nicht mehr so duftet wie grade an der Theke erstanden. Bunte Obst und Gemüseauslagen, direkt dahinter Berge von Müll und Roller, die sich durch jede noch so enge Gasse quetschen. Unser eigentliches Ziel jedoch ist der große Zentralmarkt, bei dem alles vertreten ist, was man in einer guten Einkaufsstraße finden kann. Wir stoppen an einem Schmuckstand mit schönen und vor allem gefälschten Uhren J und müssen feststellen, dass die Preise dafür immer noch unverschämt sind. Verhandlung ausgeschlossen und so bleiben wir schmucklos. Dafür schlagen wir auf dem Foodmarket zu und kaufen uns frisch gebruzzelte Kokospfannkuchen für eine schlanke Taille. Heute ist übrigens der 3. Feiertag im Rahmen des Water and Moon Festivals. So faszinierend es ist, ein paar Begleiterscheinungen hat es auch. Bis auf die Promenade am Flussufer haben so gut wie alle Restaurants und Cafes geschlossen. Zunächst natürlich verständlich, für uns als „abseits des typischen Touristenklitschen-Esser“ jedoch so mittelprächtig, da wir authentische Küche vermissen. Stattdessen eine Masse an nichts sagenden Restaurants mit westlichen Speisen, die zu völlig überhöhten Preisen und dafür mit unterirdischem Geschmack ihre Menüs anbieten. Und auch der Königspalast hat seine Tore geschlossen. Uns bleibt lediglich der Blick von außen sowie zu später Stunde von der Dachterrasse. Dann aber ist er hell beleuchtet und sticht aus der Masse der anderen Gebäude hervor. Nach unserem ausgedehnten Marktbesuch machen wir noch einen Zwischenstopp im Supermarkt, denn auch morgen steht erneut eine 7 stündige Busfahrt an. Nach den Erfahrungen der letzten Tour schnüren wir uns lieber wieder ein Fresspaket Eigenmarke und sind so gegen sicherlich auftretende Hungerattacken gewappnet J Diesmal haben wir übrigens Glück…wie so oft im Leben findet man Dinge gerade dann, wenn man sie eigentlich gar nicht sucht. Und so stehen wir auf einmal neben dem Busbahnhof und können uns ohne große Recherche und zeitlichen Aufwand mit den Tickets für morgen eindecken. Für den Heimweg gönnen wir uns anschließend ein TukTuk und jeder futtert seine Supermarkt-Beute mit einem breiten Grinsen. Für mich gibt es einen Emmi Erdbeer Joghurt und für Thommy ein Magnum…nach fast 6 Wochen sind es manchmal ganz kleine Dinge, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Zuhause angekommen verstauen wir den Rest des Einkaufs im kühlen Zimmer und ziehen dann nochmal los Richtung Uferpromenade. Man spürt, dass das 3tägige Festival heute seinen Höhepunkt hat. Wir lassen uns vom Strom der Menschen mit reißen, lauschen den Sieges-Gesängen der Bootsteams und werfen interessierte Blicke auf die Straßenstände, in denen Frauen Heuschrecken, Maden und Salamander in frittierter Form anbieten. Mutig sind wir ja, aber da trauen wir uns dann doch nicht ran. Dann werden wir angezogen von den Gitarrenklängen des Klassikers „Stairway to heaven“ und finden auf einem großen Platz mit allerlei Verkaufsständen eine Bühne. Die Band scheint gerade den Soundcheck für das abendliche Konzert zu machen und wir stellen uns in die Menge. Leider ändert sich die Musik nach vielversprechendem Beginn in das für unsere Ohren mittlerweile vertraute asiatische Helene Fischer Gedudel und dementsprechend ziehen wir lieber weiter. Die beiläufige Suche nach einem Restaurant für den Abend endet erwartungsgemäß negativ und so beschließen wir den späten Nachmittag erst mal wieder auf dem Dach und sehen dem grandiosen Finale des Bootsrennens zu. Sämtliche Teams fahren in einer Art Formation erst an der einen Seite des Ufers und schließlich auf der anderen entlang, rufen gemeinsam Parolen, die wir leider nicht verstehen und sammeln sich schließlich vor dem Königspalast. Jetzt werden hunderte Luftballons los gelassen als Zeichen für Dankbarkeit und dafür, dass Wünsche in Erfüllung gehen. Ein kunterbuntes und beeindruckendes Schauspiel, dem wir da beiwohnen dürfen. Anschließend gehen die großen beleuchteten Schiffe in Stellung und wie an den beiden Tagen zuvor, wird der angebrochene Abend mit einem bunten Feuerwerk begrüßt. Wir genießen den Anblick ein letztes Mal, bevor uns gleich nochmal mittenrein begeben und uns ein letztes Mal von Phnom Penhs Spirit treiben lassen. Morgen ziehen wir weiter nach Siem Reap und sind schon gespannt auf das nächste Kapitel unserer Kambodscha-Reise.

Der Gruß des Tages: 13 years ago…nothing more to say…I still miss you!

Zitat des Tages: (als wir vor dem Stand mit dem frittierten Kriechtier stehen und zwei nicht kambodschanische Asiatinnen ihren Ekel lautstark auf nicht nur den Einheimischen gegenüber sehr unangenehme Weise kundtun) „Die sollen sich mal net so aufführen, schließlich essen die selber Katzen!“


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