Auszeit

So Ihr Lieben, da sind wir nun…auf Phu Quoc oder vielleicht doch im Paradies!? Kurz entschlossen haben wir unseren Saigon-Aufenthalt unterbrochen, um für ein paar wenige Tage dem Trubel der Stadt zu entfliehen und die Vorsaison auf der Insel zu genießen. Nun aber zuerst zum gestrigen Tag. Wie geplant haben wir uns am Vormittag ins knallheiße Saigon gewagt. Ausgestattet mit Sonnencreme, Wasserflaschen und Kopfbedeckung sind wir losgezogen und haben zu Beginn an der Pagode des Jadekaisers Halt gemacht. Als eine der bedeutendsten buddhistischen Tempelanlagen erwarten wir eine Pilgerhochburg für Gläubige...das war zumindest unsere Vorstellung. Doch schon vor dem Eingang sitzen Frauen und bieten Schildkröten an, im Buddhismus als heilige Tiere verehrt. Die Berührung soll Glück bringen…gleich daneben ein Mann mit einem Käfig, in dem sich unzählige Vögel beinahe zu Tode treten. Ungeachtet dessen, dass das Freilassen der Tiere Wünsche wahr werden lassen soll, möchten wir am liebsten den ganzen Käfig kaufen, um dem Leid der Tiere ein Ende zu machen. Der Glaube wird hier schon vor den Toren des Heiligtums kommerzialisiert. Irritiert betreten wir den Innenhof, doch auch hier gleicht nichts dem, was unserer Vorstellung entsprach. Statt einen Ort der Stille und der Besinnung finden wir in der Haupthalle neben den betenden Gläubigen eine Schar russischer Touristen, die nicht müde wird, Alles und Jedes zu fotografieren, was Ihnen vor die Linse kommt…und zwar ungeachtet der am Boden sitzenden Betenden. Skurril ist das hier und wir fühlen uns fehl am Platz. Schnell verlassen wir diese Stätte, an der die Gegensätze für uns zumindest zu deutlich sind. Nach 3 geleerten Wasserflaschen und einer Dose Cola, machen wir erst mal in einem Cafe ein Päuschen und schlürfen unseren kühlen Smoothie inmitten einheimischer Business Men, die hier fröhlich quatschend Ihre Mittagspause verbringen. So gestärkt und mit einer Ladung Wolken am Himmel ziehen wir weiter, vorbei am alten Postamt und Notre Dame auf vietnamesisch über die schmucke Dong Khoi, in der sich die Nobel-Boutiquen und Luxushotels die Klinke in die Hand geben. Ganz deutlich spürt man hier den westlichen Spirit, das Leben scheint geordneter zu sein. Sowohl was den Strassenverkehr als auch das Daily Life angeht. Für uns ein krasser Gegensatz zum andersartig geschäftigen Hanoi…und irgendwie haut es uns hier nicht ganz so von den Socken. Ein wenig „beliebig“ wirkt diese Stadt für uns. Schließlich landen wir am Ben Thanh Markt. Eine riesige überdachte Halle, in der für jeden Geschmack was dabei ist. Kleidung, Lebensmittel, Schmuck und was man sonst noch braucht, oder eben auch nicht ;) Doch auch wir erliegen den angebotenen Waren und shoppen uns ein bißchen durch die viel zu engen und stickig heißen Gänge. Was passiert unterdessen vor der Tür??? Der geneigte Leser der letzten Tage mag es schon erahnen: Richtig! Es regnet J Im heutigen Fall eine willkommene Abwechslung, hat uns die Hitze des Tages fast erschlagen und so verzichten wir vorerst auf’s Taxi und laufen weiter. Bevor wir uns Richtung Abendessen und dann ins Hotel verkrümeln, wollen wir noch eben schnell bei Sinh Tourist ein Busticket für unsere Fahrt ins Mekong-Delta kaufen.  Aus eben schnell werden 2 Stunden…2 Stunden, in denen wir nach Stadtkarte (double check mit Internet übrigens erfolgt) bei Regen durch die Strassen irren und alles mögliche finden, nur nicht das Tourist Office. Hungrig und maximal genervt mit stetig sinkender Laune rutsche ich zu allem Übel noch auf einer Ölspur aus und lege mich erst Mal auf die Nase. Die Herrschaften der Strassenrestaurants weisen uns ziemlich überzeugend den Weg mehrfach in die falsche Richtung, bis ich ENDLICH anhand eines Strassenzuges (der mit der Karte so gar nichts gemeinsam hat) das Office finde. Dort angekommen werden wir von der netten Dame am Schalter freundlich angelächelt und sie gibt uns zu verstehen, dass wir zwar gerne im Rahmen einer gebuchten Tour mit Ihnen ins Delta fahren können, Bus alleine jedoch is nicht. Man kann sich ungefähr vorstellen, wie sich diese Aussage auf unsere Laune nach 2 Stunden umher irren im Regen ausgewirkt hat. Um es kurz zu machen: Wir steigen dann doch ins Taxi, das Abendessen besteht aus einem Riegel Snickers und das Licht geht bereits um 21:30 aus…Fuck off!

Dafür werden wir heute mit unserer kurzfristigen Entscheidung nach Phu Quoc zu fliegen belohnt. Wir steigen bei 30 Grad und Sonnenschein aus dem Flieger, sind 10 Minuten später am Hotel und beziehen einen niedlichen Garten Bungalow mit eigener Terrasse und Hängematte. Das Meer ist so klar, wie wir es bisher in Asien noch nirgends gesehen haben und so schmeißen wir uns in Bade-Outfits und genießen Strand, Meer, kühle Getränke und einen kleinen Snack. Im Wasser unzählige Seesterne, die wir vorher noch nie live gesehen haben. Zwischen schwimmen, schlummern und einfach nur umher gucken geht es uns so richtig gut! Die Abendsonne taucht den Horizont in unterschiedliche Rottöne und wir beobachten mit Musik im Ohr dieses profane und doch immer wieder unendlich schöne Naturschauspiel. Jetzt gehen wir gleich ins Spice Restaurant und lassen den Abend bei einem hoffentlich leckeren Essen ausklingen.

Greetings of the day go to Yael for your AMAZING recommendation of Phu Quoc and Cassia Cottages. We really enjoy our stay here! So big kiss to Israel with lots of sun and good vibes from 6B J

Zitat des Tages: Des ham wa uns jetzt auch echt verdient! (nach so viel Regen und Großstadtdschungel)


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Kommentare: 1
  • #1

    Vanessa (Mittwoch, 29 Oktober 2014 15:09)

    Das habt ihr euch wirklich verdient!!!
    Sonnige Grüße aus dem leider gar nicht so sonnigen Unterfranken ;).