Das Boot mit den beiden Fischern...

Es gibt viel zu berichten! Ich fang mal mit meinem Geburtstag an JDanke an dieser Stelle nochmal für all Eure Glückwünsche per email, sms, Facebook oder natürlich auf unserem Blog. Hat mich total gefreut!

Wir sind also am 19. mit blauem Himmel in den Tag gestartet. Nach Ausschlafen und einem gemütlichen Frühstück haben wir uns auf’s Fahrrad gesetzt und sind erst mal durch Hoi An gecruist. Glücklicherweise is der Verkehr hier nicht so katastrophal chaotisch, so dass wir uns schnell daran gewöhnen, einfach über rote Ampeln zu fahren, oder auf die Gegenverkehrsseite abzubiegen um sich dann wieder richtig einzuordnen…wir sind quasi voll im Flow ;) So juckeln wir durch die Gassen, am Fluss entlang und bevor ich gleich zur ersten Anprobe meiner in Auftrag gegebenen Kleider muss, schlürfen wir noch 2 leckere Smoothies „Good Morning Hoi An“ für die Dame und „ Hulk effect“ für den Herren. Hätte ich auch nicht gedacht, dass Thommy mal freiwillig püriertes Gemüse zu sich nimmt! So gestärkt landen wir bei Sunny und werden von den Mädels herzlich mit den neuen Kleidern auf dem Arm empfangen. Aufgeregt husche ich in die provisorische Umkleide-Kabine und bin begeistert. Die beiden Shorts sitzen wie angegossen und auch an den Kleidern muss nur noch ein wenig gekürzt werden, der Rest is perfekt! Ich freue mich wie ein Schnitzel, die Mädels auch und entscheide mich, mir ein weiteres schickes Kleid für festliche Anlässe schneidern zu lassen. Gelegenheit macht Kauflust und schwupp is ein weiterer Auftrag raus. Im Anschluss geht es weiter zur netten Schuh-Dame und auch hier sind wir baff, in welch kurzer Zeit die Schuhe zu einem unschlagbar guten Preis passgenau auf unsere Füße zugeschnitten sind. Also werden auch hier 2 weitere Paar bestellt und so stolpern wir glücklich mit unserer Beute wieder aus dem Laden und radeln erst mal nach Hause. Um 16:00 habe ich nämlich einen Anschluss-Termin J Das Taxi wartet bereits und fährt uns zum Bootsanleger am Fluss. Dort wartet bereits Mr. Rin mit seiner Mini-Dschunke und einem gedeckten Tisch samt Geburtstags-Torte, Wein und Blumen auf uns. Ich strahle wie ein Honigkuchenpferd und schon geht’s los zu unserer privaten Sunset-Cruise. Was für eine schöne und gelungene Überraschung! Mr. Rin schippert uns auf dem Fluss entlang, ich esse meinen Kuchen und schlürfe den eisgekühlten Wein. Trotz Regenzeit meint es das Wetter heute gut mit mir und die Sonne strahlt! Wir juckeln in kleine versteckte Flussarme, die Fischer winken uns von Ihren „Nussschalen“ aus zu und mir geht’s gut. Als wir den Rückweg einschlagen geht die Sonne bereits unter und die Atmosphäre ist so richtig romantisch. Leider bleibt mir auch dieses Mal angesichts der halben Flasche Wein nicht erspart, dass ich so dringend auf Toilette muss, dass Herr Rin an einer der kleinen Flussinseln einen Zwischenstopp zum „Bush Pee“ einlegen muss. Er findet’s lustig und ich bin erleichtert. Zufrieden setzt er uns nach 2 Stunden an der beleuchteten Promenade wieder ab und weil es uns so gut gefallen hat, beschließen wir am nächsten Tag ein 2. Mal – diesmal zum Fischen – mit ihm raus zu fahren. Er verabschiedet uns herzlich und wir schlendern mit Blumen in der Hand ins Street Cafe zum Abendessen. Hier bekommen Kinder aus benachteiligten Familien die Möglichkeit, im Service oder der Küche eine Ausbildung zu machen um im Anschluss daran in der Hotelbranche einen Job zu bekommen. Kurzum: Der Service und das Essen sind hervorragend und dass man gleichzeitig ein soziales Projekt unterstützt finden wir grandios. Durch den warmen Abend machen wir uns schließlich auf den Heimweg am Fluss entlang. Als wir an einer ziemlichen Spelunke mit grässlich lauter Musik und 80iger Jahre Light-Show vorbei kommen, halten wir in Anbetracht des Billardtisches an und aufgrund unseres fortgeschrittenen Alters und der Weinlaune beschließen wir nochmal 15 zu sein und eine Runde zu zocken. Aus der Übung und unter den amüsierten Augen der Angestellten und des DJ’s muss ich mich dann leider geschlagen geben. Trotz schmerzlicher Niederlage Jgeht hier in Vietnam ein sehr spezieller und einzigartiger Geburtstag langsam zu Ende und ich bin sehr dankbar dafür, das hier erleben zu dürfen!

P.S. Auf dem Heimweg haben wir übrigens an einer Garküche Steak gekauft. Die Kommunikation lief über Hände und Füße und die Familie fand es wohl ziemlich spannend, dass wir als Touris uns trauen hier zu futtern. Was ich aber eigentlich sagen wollte: Das Essen war suuuper lecker und: Es is tatsächlich drin geblieben!!!

Mittlerweile sind wir am 20. Oktober angekommen. Wie vereinbart machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zu Mr. Rin’s Boot, um mit ihm zum Fischen raus fahren. Wir werden bereits erwartet und stolz zeigt er uns seine Kühlbox, in der er bereits Bier, Wasser, Fisch (frisch vom Fischmarkt…für den unwahrscheinlichen Fall, dass wir Amateure erfolglos bleiben sollten…) und Salat für unser Barbecue an Bord besorgt hat. Wir laden die Räder auf und los geht’s Richtung Meer. Nach etwa einer halben Stunde paddeln 2 greisige Fischer auf Ihrem Boot an uns heran. Sie haben eine spezielle Technik ihr Netz auszuwerfen und bestehen darauf, dass wir das auch mal ausprobieren. Thommy versucht sich als Erster und landet einen grandiosen Wurf. Die 3 Herren applaudieren grölend und bestehen auf einen zweiten Versuch, der damit endet, dass Mr. Rin ihm einen Job als Fischer anbietet und versucht Thommy davon zu überzeugen, den aktuellen Job an den Nagel zu hängen JDann bin ich an der Reihe. Zugegeben: Mein Wurf wirkt so semi-professionell, ruft aber mindestens die gleiche Welle an Begeisterung bei den alten Herren hervor. Das Spektakel wird schließlich mit ein einem Bier für jeden gebührend gefeiert und wir stoßen auf vietnamesisch darauf an (s. Zitat des Tages). Zum Abschluss ein Foto und weiter geht’s in Richtung Meer. Dort angekommen wirft Mr. Rin den Anker und stattet uns mit Angeln und Ködern aus. Während wir Schulter an Schulter auf Bug sitzen und auf ein Anbeißen der Fische hoffen, bereitet Mr. Rin das Barbecue auf offenem Feuer in einer Art Blumenkasten zu. Gespannt sehen wir wie geschickt er das Feuer entfacht und schließlich den Fisch auf den Rost legt. Das duftet! Wie geil ist das eigentlich?!? Mitten in Vietnam auf einem Holzboot in der Sonne zu angeln und nebenbei auf einen frisch zubereiteten Fisch vom Grill zu warten…Um es an dieser Stelle nebenbei kurz zu erwähnen: Völlig wider Erwarten sind wir mit unserer Angelei erfolglos geblieben, bis auf zwei kurze Anbisse ist nichts Nennenswertes passiert ;) Mr. Rin deckt jedenfalls gewissenhaft den Tisch und bittet uns zum Lunch. Er zeigt uns, dass man die großen Salatblätter teilt, ein bisschen Fisch mit den Stäbchen hinein packt, das Ganze dann rollt und schließlich in ein Schälchen mit grobem Salz und Pfeffer dippt. So simpel und doch so unfassbar lecker. So futtern wir zu dritt, bis…ja bis mich aus heiterem Himmel und ziemlich heftig von jetzt auf gleich die Seekrankheit trifft. Mir wird urplötzlich schlecht und ich muss aufhören zu essen. Konzentriert schaue ich auf’s Meer während die Jungs weiter speisen. Warum es mich ausgerechnet heute trifft weiß ich nicht. Jedenfalls bittet Thommy Herrn Rin los zu fahren, vielleicht hilft ja das Fahren schon gegen den ordentlichen Wellengang. Gesagt getan und los geht’s. Wir schippern zurück auf den Fluss, dort ist das Gewässer ruhiger, doch so richtig besser will es nicht werden. Es nützt alles nix, wir brechen die Tour hier ab und lassen uns in der Nähe des Cua Dai Strandes rausschmeißen. Erneut verabschieden wir uns von dem netten Fischer und sehen vom Steg aus zu, wie er sich langsam Richtung Hoi An entfernt. Nach etwa 15 Minuten is die starke Übelkeit einem flauen Gefühl im Magen gewichen und wir machen uns mit den Rädern auf den Weg zum Strand. Wir entdecken eine einsame Bucht. Außer uns sind hier nur 4 Fischer unterwegs, die das Wasser immer wieder mit Ihren Netzen durchstreifen. Wir packen die Handtücher aus und legen uns in den Sand. Die Sonne knallt vom Himmel und uns weht eine ordentliche Meeresbrise entgegen. Ich nicker kurz ein, erhole mich von meinem Anflug von Seekrankheit und entspanne mich so langsam wieder. Trotz reichlich Sonnencreme (LSF 30) ist unsere Haut nach 1 Stunde knalle rot, so dass wir uns an diesem schattenfreien Ort für den Rückweg entscheiden. Wir radeln ein bisschen dusselig vom Sonnenbaden zurück nach Hoi An. Die Strecke is wunderschön, kleine Dörfer, Reisfelder mit von der Hitze trägen Wasserbüffeln und immer wieder kleine schnuckelige Cafes am Strassenrand. In Hoi An angekommen nehmen wir in genau so einem noch 2 kühle Drinks und radeln schließlich weiter nach Hause. Der leere Pool und die Hitze des Nachmittags laden zu einem Sprung ins kühle Nass ein und so ziehen wir ein paar Runden zum Zierpen der Grillen und Quaken der Frösche. Auch den heutigen Abend lassen wir mit einem leckeren vietnamesischen Abendessen  im Innenhof des Hai Cafe ausklingen. Ich esse BBQ Beef im Bananenblatt und Dirk Sesam Chicken. Beim zweiten Glas Eistee beschließen wir noch ein paar Tage in Hoi An zu bleiben, so gut gefällt es uns hier. Und erneut merken wir, wie unfassbar gut wir es eigentlich haben…sich den Luxus leisten zu können, an einem Ort wie diesem einfach zu bleiben, wenn es einem gefällt. Und uns wird wieder einmal bewusst, wie dankbar und demütig wir sein müssen, dass wir eine solche Möglichkeit bekommen haben!

Greetings of the day go to Sylvain: As my french is horribly bad you have to be satisfied with english instead! I’ll upload some more pics especially for you J I love to hear, that you follow our blog, even if german is quite hard to understand! Big kiss to Annecy *

Zitat des Tages (beim Anstoßen mit den Fischern): Mot, hai, ba…Dzo

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Kommentare: 2
  • #1

    Uli (Dienstag, 21 Oktober 2014 20:56)

    Boah,toll!

  • #2

    Julia (Mittwoch, 22 Oktober 2014 21:36)

    Was für ein schöner Geburtstag!!! Ihr habt es euch verdient!